Geburtsbegleitung: Wissenswertes für den werdenden Vater

Das Projekt Geburt fordert einem wirklich viel ab, und die Nervenanspannung ist enorm.

Haben Sie bisher geglaubt Ihre Grenzen zu kennen? Möglicherweise müssen Sie sie neu definieren

Sie spielen (besonders im Krankenhaus) eine relativ passive Rolle. Nach meiner Erfahrung haben die Partner gerade damit ein Problem. Man(n) sieht die Liebste "leiden" und kann ihr keine Wehe abnehmen oder mal eben für sie pressen.

Ich habe nicht selten Situationen erlebt, in denen der Partner "das alles nicht mehr aushielt" und mehr oder weniger vehement von mir forderte, "was dagegen zu tun". Seine Frau hätte Schmerzen. Ja, das ist jeder Hebamme durchaus bekannt. Im Gegensatz zu sonstigen Lebenslagen, wird nur wenig gegen Geburtsschmerzen getan. Machen Sie sich klar: sie sind nötig sind, damit Ihr Baby zur Welt kommt. Dazu können Sie gerne die Artikel zu Geburtswehen, PDA und Schmerzmittel besuchen.

Jede Entbindung ist eine einzigartige Erfahrung. Danach muss Mann nicht mehr dringend Bungeespringen, sondern war schon an seiner Grenze. Im Krankenhaus sind Sie eher auf einem Nebenschauplatz als bei einer außerklinischen Geburt. Welche Rolle Sie dabei spielen werden, ergibt sich meistens erst bei der Entbindung. Auf jeden Fall sind Sie anders gefordert und eingebunden. 

Gehen Sie zu einem Geburtsvorbereitungskurs? Kommt Ihnen das manchmal etwas merkwürdig vor? Genau hier sind die Situationen, in denen die Geschlechter wirklich anders denken. Macht ja nichts, aber für Sie wird es dadurch etwas schwieriger. Warum wollen Sie denn zur Geburt "mitgehen"? Weil es alle tun? Weil Ihre Partnerin es will? Oder ist es wirklich Ihr Wunsch? Heute gehört Mut dazu, es nicht zu tun, wenn man überzeugt ist, nicht für so was geeignet zu sein.

Haben Sie sich dafür entschlossen, bereiten Sie sich darauf vor, dass die kleinen Gesten zählen. Stirn abwischen, Rücken massieren, mitatmen, Hebamme holen, etwas zu trinken besorgen, sich die Hand quetschen lassen - alles, was Ihnen vielleicht belanglos vorkommt, hilft ungemein!
Vielleicht möchten Sie Ihr Kind selber abnabeln? Manchmal wird einem überraschten Zweiminutenvater einfach die Schere in die Hand  gedrückt. Sie dürfen es natürlich auch ablehnen. Die Hebamme kann das auch.

Auf die ersten Minuten und Stunden nach der Geburt möchte ich lieber nicht eingehen. Zu unterschiedlich sind die Berichte der Männer dazu. Es gehört in die Kategorie Erfahrungen, die Sie für ein Leben lang prägen werden.