Den Blähungen auf der Spur: Ein fehlendes Enzym ist Schuld
Weint das Baby, fällt Eltern Hunger, volle Windeln und Blähungen/ Dreimonatskoliken ein.
Schließlich hört man dauernd von Kindern, die stundenlang Koliken haben. Die Bauchkrämpfe beginnen manchmal schon in den ersten Lebenswochen. Meistens aber im Laufe des zweiten Monats. Sie verschwinden oft erst im vierten Lebensmonat. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.
Dem Bauch Ihres Kindes wird kaum wieder so viel Aufmerksamkeit gewidmet wie in den ersten drei Monaten. Ihr Baby hat natürlich etwas. Sonst würde es nicht so ausdauernd schreien. Nur was??? Wer Schuld an den Schmerzen hat, kann nur vermutet werden. Bei Stillkindern hat Ernährung der Mutter nur bedingt damit zu tun.
Eine der Ursachen liegt vermutlich im Stoffwechsel der Säuglinge. Es fehlt ihnen ein Enzym, welches in der Lage ist, Milchzucker zu spalten. Besonders bei Flaschenkindern wird er noch immer gerne genommen. Tun Sie das bitte nicht!
Es handelt sich nicht um eine klassische Unverträglichkeit, sondern um Vorgaben der Natur.
Mehr zum Thema finden Sie unter den jeweiligen Links.
Gerade wenn so ein kleiner Wurm Schmerzen hat, kommt man sich besonders hilflos vor und möchte dringend etwas unternehmen. Diese Ohnmacht führt häufig in einen Teufelskreis. Denn Ihr Baby spürt sehr genau die Stimmung und reagiert vielleicht mit noch mehr schreien.
Hat das Kind Bauchweh, sollten Sie zuers das Folgende wissen: Mit allem was man tun kann, erreicht vielleicht Linderung, aber es hört nur selten wirklich auf. Sie brauchen Geduld. Es gibt keine Wundertropfen, die Koliken abstellen.
Ganz tatenlos müssen Sie natürlich nicht bleiben
Eine Besserung ist ja nun auch schon hilfreich und schont das neue Familienleben.
- Kirschkernkissen: Damit wird der Bauch massiert. Immer im Uhrzeigersinn und kräftig massieren. Das hilft, die festsitzende Luft zu lösen.
- Die bewährte Windsalbe kann man vorbeugend ein paar mal am Tag auftragen. Ein hilfreiches Video für Babymassage wird dazu ebenfalls angeboten.
- Babymassage hilft die Spannungen zu lösen und trägt damit zur Besserung bei.
- Tragetücher bieten Nähe und Lindernung durch die spezielle Sitzhaltung Ihrs Säuglings.
- Der Fliegergriff (Kind liegt mit dem Bauch auf dem Unterarm eines Elternteiles).
- Bauchmassagen bei jedem Wickeln in allen Variatonen (Uhrzeigersinn).
- Es gibt einige homöopathische Hilfsmittel, dazu gehören auch Schüsslersalze.
- Kümmelzäpfchen
Stillmütter transportieren Wirkstoffe der Salze über die Muttermlich. Bei Flaschenkindern kann man beispielweise auf milchzuckerfreie Produkte ausweichen. Haben Sie zu diesem Thema noch Fragen? Ich stehe im Forum zur Verfügung.
Natürlich können Sie auch zum Kinderarzt gehen und sich etwas verschreiben lassen. Manchmal reagiert das ein oder andere Kind auf die gängigen Tropfen. Aber wenn ich ehrlich sein soll, sehr viele gute Erfahrungen habe ich damit nicht gemacht. Das gleiche gilt für Spezialmilchen.
Bekommt Ihr Baby Vitamin D Tabletten?
Dann lassen Sie die mal einige Tage weg, und warten ab, was passiert. Manchmal werden sie nicht vertragen. Keine Angst, es schadet dem Nachwuchs nicht! Nach drei/ vier Tagen kann man feststellen, ob sich etwas verändert hat. Viele Kinderärzte sagen, das wäre unmöglich. Für mich sieht das in der Praxis anders aus. Der Trägerstoff ist Milcheiweiß und nicht wenige Kinder reagieren darauf, gerade wegen des bereits erwähnten Enzyms. Man kann auf Tropfen ausweichen.
Mehr zum Thema "richtige" Schreikinder ist unter diesem Stichwort zu lesen. Ich mag das Wort nicht, aber es hat sich nun mal so eingebürgert.
Die sogenannten Dreimonatskoliken
Im Laufe der Jahre habe ich unzählig "Neuigkeiten" zu hören bekommen. Thema: Wer oder was ist verantwortlich für häufig auftretenden Koliken der Babys. Ein großes Kapitel war immer die Ernährung der Mutter.
Erst langsam setzte sich auch bei Fachleuten die Erkenntnis durch, was mir viele Hausbesuche schon lange bestätigen:
Dreimonatskoliken haben mit dem Essverhalten der Mutter wenig zu tun.
Natürlich gibt es die eine oder andere Unverträglichkeit. Aber ein so großen Einfluss wie immer behauptet ist nicht vorhanden. Sie verhindern mit einer einseitigen Ernährung keine Koliken. Ich erlebe Frauen, die nur noch Möhren, Reis und Kartoffeln essen und die Kinder schreien trotzdem. So etwas bringt mich zum Grübeln.
Ich besuche Fortbildungen, auf denen sich die Experten streiten und verlasse mich dann doch lieber auf meine Wahrnehmungen.
Sie sollten alles essen, was Sie gut vertragen. Keine Mangelernährung bitte. Haben Sie mit einigen Gemüsen oder Hülsenfrüchten selbst ein Verdauungsproblem, kann man sie vorsichtshalber mal eine Weile weglassen. Das Gleiche gilt wenn Sie feststellen, dass Ihr Baby nach irgendeiner Speise vermehrt Schwierigkeiten hat.
Denken Sie immer daran, genug zu trinken. Das fällt Frauen meist besonders schwer. Aber genug Flüssigkeit ist fast wichtiger als das Essen. Ein Glas Sekt bringt die Milch zum Fließen. Bier ebenfalls. Beides auch alkoholfrei.
Pfefferminz- und Salbeitee sind milchhemmend und darum nicht zu empfehlen.
Ich kann hier nicht auf jede Einzelheit eingehen, aber Sie dürfen mich jederzeit im Forum ansprechen. Ihr Kinde richtig zu tragen kann Ihnen auf jeden Fall den Alltag erleichtern.
Meine Empfehlung bei Bauchschmerzen